Die Identifizierung mittels Fingerabdruck oder Gesichtserkennung ist heutzutage weitverbreitet. Doch öffentlich zugängliche biometrische Daten wie Fingerabdrücke, Gesicht, Iris, Stimme und sogar DNA können ohne Zustimmung erfasst werden. Lambert SONNA, Gründer des EPFL-Spin-offs Global ID, erkannte dieses Problem und nahm sich vor, Identitätsbetrug zu bekämpfen – ein weitverbreitetes Problem in Kamerun und anderen afrikanischen Ländern.
Das Ergebnis ist ein neuartiges biometrisches Fingervenen-Authentifizierungssystem, das mehrere Scans des Venenmusters eines Fingers erfasst und eine einzigartige, nicht kopierbare Venenkarte erstellt. Diese Technologie wurde durch die Zusammenarbeit von Forschungsinstitutionen in der Westschweiz entwickelt, darunter das Labor für Sicherheit und Kryptografie (LASEC) der EPFL, das Forschungsinstitut Idiap in Martigny und die Hochschule HES-SO Wallis in Sitten, sowie durch die Unterstützung der Innovationsagentur Innosuisse.
Nach jahrelanger Forschung und mehreren Patentanmeldungen ist der VenoScanner nun marktreif. Entwickelt in Zusammenarbeit mit dem CSEM und produziert in der Schweiz, mit einer Kapazität von 1.000 Stück pro Monat, kann dieser tragbare Scanner für die Authentifizierung von Finanztransaktionen, Grenzkontrollen und die Patientenidentifizierung in Krankenhäusern eingesetzt werden.
In einer Partnerschaft mit Project HOPE wird die Technologie in Namibia für 75.000 Menschen eingesetzt, um HIV-Infektionen unter gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu reduzieren. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie technologische Innovationen den Zugang zu Gesundheitsdaten verbessern und den Kampf gegen Identitätsbetrug unterstützen können.